Bilder von Kreuzen und Gräbern werden die Teilseiten zieren. Allerheiligen ist schließlich ein Fest, das „ankommt“. Allerdings: Allerheiligen ist kein Fest der Gräber, sondern Hochfest des Lebens. Ums pure Leben geht es. Bilder der Lebensfreude müssten die Titelseiten schmücken. So schön kann Leben sein, so viel steckt da drin. Um dieses Lebens willen, damit es zum Blühen kommt, haben sich Menschen mit aller Kraft eingesetzt.
Aller Heiligen – alle Heiligen. In der Bibel werden an manchen Stellen die Christen selbst Heilige genannt. Die aus der Kraft Gottes leben, sind die Heiligen. Heil schaffende und heilende Menschen sind das. Es sind die Lebenskünstler, die widriger Umstände zum Trotz für das Leben eintreten – manche von ihnen um den Preis dieses Lebens. Nicht die Kostverächter des Lebens, sondern jene, die das Leben in seiner ganzen Tiefe auszuschöpfen vermögen, sind das. Solche Leute braucht es. Man darf das Heft nicht denen überlassen, die immer gleich dreinschlagen, nicht den Rächern und Formalisten, die den Menschen in Ordnungen pressen wollen. Bei den Großzügigen, den Liebenden, ist das Leben in guten Händen. Man nennt sie auch Heilige.
Zuerst kommt das Leben, dann der Tod. Zuerst Allerheiligen, das Fest der großen Lebensgestalten, dann Allerseelen – das Totengedenken. Und auch dieses Gedenken findet im Zeichen des Lebens statt. Nicht abgeschrieben in die Belanglosigkeit sind die Toten, sondern eingeschrieben in das Buch des Lebens.
Bei den Großzügigen, den Liebenden, ist das Leben in guten Händen.