Ulrike Prenninger arbeitet als Kinderschwester in Bethlehem. Trotz schlimmster Gewalt will die Oberösterreicherin bleiben: Ein letzter Funke Hoffnung für viele Palästinenser.
Als Ulrike Prenninger im April 2000 nach Bethlehem gekommen ist, da „war es noch leichter hier zu leben“, gesteht die Kinderkrankenschwester. Seit jedoch vor zwei Wochen israelische Soldaten den Geburtsort Jesu besetzt haben, ist sie um jeden Nachtdienst froh, den sie in der Neugeborenenstation hat. „An Schlafen ist sowieso nicht zu denken. Und so bin ich wenigstens bei den Kindern.“ Dabei sind Nachtdienste zur Routine geworden. Denn ihre palästinensichen Kolleginnen können seit 18. Oktober kaum zur Arbeit im Caritas Baby Hospital erscheinen. Aber auch für kleine Patienten und deren Eltern ist es derzeit fast aussichtslos, ins Krankenhaus zu gelangen. Erst vergangene Woche starb ein Neugeborenes in ihren Armen, weil zu spät erst geholfen werden konnte. Schikanen an den israelischen Sicherheitsposten hatten ihm das Leben gekostet.
Das von der schweizerischen „Kinderhilfe Bethlehem“ geführte Krankenhaus gilt Israelis wie Palästinensern als neutral. Deshalb denkt die bald 28-jährige Entwicklungshelferin auch nicht nach Schlierbach zurückzugehen. Denn in den letzten Tagen hat sie oft gehört: „Wir sind so froh, dass Du noch da bist. Das ist für uns ein letzter Funke Hoffnung.“ Und trotz andauernd hörbarem Gefechtslärm bemüht Ulrike Prenninger sich um die kleinen Patienten. Diese genießen es, dass sich jemand mit einem großen Herzen um sie kümmert.
„Aktionen von außen wie der "Konvoi des Friedens" sind unendlich wichtig und sie geben uns Hoffnung. Nur sie können der Gewalt gegen das palästinensische Volk Einhalt gebieten.“ Ulrike Prenninger