Power für Ausländer: Kopf der Woche: Mag. Andrea Huber
Internationaler Migranten-Tag: 18. Dezember
Ausgabe: 2001/50, Huber, Ausländer, Migranten-Tag
17.12.2001
- Hans Baumgartner
Der 18. Dezember ist der Internationale Migranten-Tag. Er will das Los von Ausländern zur Sprache bringen. Andrea Huber tut das jeden Tag.
Menschenrechtsfragen haben sie schon während ihres Studiums besonders interessiert, sagt die Juristin Andrea Huber. Aus dem Fachinteresse wurde bald konkretes Engagement. Sie begann bei Amnesty International mitzuarbeiten und hatte als ehrenamtliche Betreuerin von Schubhäftlingen erstmals hautnahen Kontakt mit Flüchtlingen und ihren Schicksalen. „Dabei ist mir auffgefallen, dass die Waage der Gerechtigkeit im Asyl- und Fremdenrecht sehr schief hängt und dass die Betroffenen ohne Unterstützung von außen kaum eine Chance haben, zu ihrem Recht zu kommen.“
Nach ihrem Studium begann Huber 1997 als Asylberaterin bei der Caritas Wien zu arbeiten. Entscheidend für diesen Schritt war, „dass mir immer deutlicher wurde, dass da eine Gruppe von Menschen ist, die gesellschaftlich und persönlich völlig machtlos ist. Für diese Leute, die ständig mit medialem, behördlichem und politischem Misstrauen behandelt werden, nur weil sie vor Verfolgung, Misshandlung oder Not geflohen sind, einzutreten, wurde mir zu einem persönlichen Bedürfnis.“ Außerdem habe sie das Gefühl, dass „wir, die wir in einem reichen und sicheren Land geboren sind, jenen, die dieses Glück nicht hatten, etwas zurückgeben sollten.“ Vielleicht liegt es auch in ihrer Tiroler Herkunft, dass sie so etwas wie eine „Andrea Hofer“ der Asylanten wurde. Seit Februar 2000 setzt sich Huber als Referentin der Caritas Österreich gegen die „beschämende Behandlung von Flüchtlingen und Ausländern in Österreich“ ein.
„Mich empört, dass man dauernd von Integration redet, während in Wirklichkeit Ausländer als Menschen zweiter Klasse ständig benachteiligt und ausgegrenzt werden.“Mag. Andrea Huber