Das Jahr 2001 war in Oberösterreich das „Jahr der Jugend“
Ausgabe: 2002/01, Jahr der Jugend, Landesregierung, Oberösterreich, Jugendkarte, 4you,
02.01.2002
- Judith Moser-Hofstadler
Die Oö. Landesregierung hatte das Jahr 2001 zum „Jahr der Jugend“ erklärt. Die verantwortlichen Politiker sind mit dem Erfolg der verschiedenen Aktionen durchaus zufrieden.
Das Jahr der Jugend sollte drei Ziele verfolgen: Jugendliche ermutigen, ihre Chancen im Bildungsbereich, am Arbeitsmarkt und bei der Freizeitgestaltung zu nutzen, Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten berücksichtigen und mehr Verständnis der Erwachsenen für die Lebenssituation und die Werthaltungen junger Menschen zu wecken. In einer Umfrage im Oktober sagten tatsächlich etwa die Hälfte der befragten Jugendlichen, dass sich ihre Situation in Oberösterreich in den letzten Jahren gebessert hat.
Erfolgreiche Jugendkarte
Einen großen Erfolg sieht Landesrat Walter Aichinger in der Jugendkarte „4You“. Rund 19.000 Jugendliche besitzen diese Karte, drei von fünf Jugendlichen kennen sie zumindest. Mit der Karte erhalten Besitzer/innen Vergünstigungen bei einigen Geschäften oder Veranstaltungen, sie gilt als Altersnachweis und Besitzer/innen erhalten das Jugendmagazin „mag4you“. Im Laufe des Jahres wurden Regionalstellen des Jugendservice des Landes eingerichtet. In jedem Bezirk gibt es jetzt eine eigene Stelle, an die sich Jugendliche mit allen möglichen Fragen wenden können. In Freistadt wurde im Mai eine Regionalstelle für Oberösterreich für das EU-Programm „Jugend“ geöffnet. Das EU-Jugendförderprogramm umfasst vor allem Jugendaustausch, Europäischer Freiwilligendienst und Jugendinitiativprojekte.Ein Schwerpunkt im „Jahr der Jugend“ war das Internet. Beim Homepage-Wettbewerb haben 193 Personen teilgenommen, fast 1000 haben über Internet eine Jurystimme abgegeben.
Integration
Anfang November starteten die Aktionswochen „Gemeinsam“ zur Integration junger behinderter Menschen in die Kinder- und Jugendarbeit. Den Abschluss bildete das Konzert des „No problem Orchestras“ am 7. Dezember.An die 10.000 Jugendliche wurden laut Landesrat Josef Ackerl mit den Projekten der Abteilung „Jugendwohlfahrt“ auch aktiv eingebunden werden. Einige der Aktionen sollen im Jahr 2002 weitergeführt werden. Natürlich gibt es auch kritische Stimmen zum Jahr der Jugend. Die Sprecherin der Grün-Alternativen Jugend OÖ etwa, Christina Langgartner, sieht zwar einige positive Projekte, aber auch einen „massiven Defizitbereich“. Aus der Studie zum Jahr der Jugend geht hervor, dass 35 Prozent der Befragten mit den Mitspracherechten in Oberösterreich zufrieden sind. Langgartner fordert deshalb für 2002 „mehr echte Mitsprache und weniger Werbeplakate“. Die Grünen möchten einen Jugendlandtag einrichten. Auch die Jugendorganisation der SPÖ sieht Defizite. Ralf Punkenhofer, Landesvorsitzender der Sozialistischen Jugend, meint, dass die Landesregierung mit „unwichtigen Happen“ wie der Jugendkarte von wichtigen Fragen für Jugendliche ablenken möchte.
Info zur Jugendkarte „4you“ auf der Homepage www.4youcard.at