Ausgabe: 2002/03, Himmelbauer, Markus Himmelbauer, Brücken schlagen
16.01.2002
- Hans Baumgartner
Wenn er Zeit hat, schlägt er in Schwanenstadt die Orgel. Im Hauptberuf versucht er, Brücken der Verständigung zwischen Christen und Juden zu schlagen: Markus Himmelbauer.
Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit – so heißt der Verein, dessen Geschäftsführer Markus Himmelbauer seit fünf Jahren ist. In den vergangenen Wochen hatte er alle Hände voll zu tun, um den „Tag des Judentums“, den alle christlichen Kirchen Österreichs am 17. Jänner begehen, vorzubereiten. Veranstaltungsplanung, das Erstellen von Gottesdienstbehelfen und Informationsmaterialien, das Vermitteln von Referenten und Bildungsarbeit (Kurse etc.) gehört auch sonst zu seinen Aufgaben. Daneben gibt der Koordinierungsausschuss noch eine eigene Zeitung heraus und betreibt eine informative Homepage (www.christenundjuden.org). „Unser Anliegen ist es“, so Himmelbauer, „rassistische Vorurteile und religiöse Fehlmeinungen abzubauen sowie Verständnis und Wertschätzung zwischen Juden und Christen, vor allem durch Begegnung, zu fördern.“ Dazu trägt auch die Organisation des Koordinierungsausschusses bei, in dem Vertreter/-innen der christlichen Kirchen und des Judentums partnerschaftlich zusammenarbeiten.
Zum Judentum gekommen ist Markus Himmelbauer über Umwege: Nach seinem Theologiestudium arbeitete er als Caritas-Ausländerberater und war mit dem „Infobus gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ der Asylkoordination in ganz Österreich unterwegs. „In dieser Zeit wurden mir die prophetischen Texte des Ersten Testamentes sehr wichtig. Ich begann das Neue Testament aus dem Blick des Christen und Juden gemeinsamen Alten Testamentes neu zu lesen“, meint der geborene Braunauer.
„Wir singen immer noch: ,Das Gesetz des Zornes weichet, da der Neue Bund begann.‘ Das ist eine falsche Aussage über das Judentum und den Gott Israels. Wir sollten den Schatz des Ersten Testaments mehr achten und pflegen.“ Dr. Markus Himmelbauer