Am 2. Februar begeht die Kirche den Tag des „geweihten Lebens“. In Österreich steht er heuer im Zeichen des „Jahres der Berufung“, für das Kurt Schmidl mitverantwortlich ist.
Seit 16 Jahren ist Kurt Schmidl (44) Generalsekretär des Canisiuswerkes. Das „Zentrum für geistliche Berufe“ ist heuer besonders gefordert, da die Bischöfe 2002 zum „Jahr der Berufung“ erklärt haben. Dabei kommt Schmidl schon auf eine der Schwierigkeiten seiner Arbeit zu sprechen: „Wir können nur Impulse geben. Damit Berufungspastoral aber auch wirklich geschieht, dafür tragen die Diözesen und Orden die Verantwortung.“ Und hier, so Schmidl, gebe es noch viel zu tun. Noch längst haben nicht alle Diözesen ein Konzept für eine möglichst breit ansetzende Berufungspastoral, geschweige denn dafür freigestellte Kräfte. Positive Ausnahmen seien hier Linz und Innsbruck, auch in Feldkirch gebe es ernsthafte Bemühungen. Mehr Engagement ortet Schmidl bei den Ordensgemeinschaften.
Ein weiteres Problem für die Berufungspastoral sieht Schmidl darin, dass sich das Verständnis, dass es hierbei nicht nur um Priester- und Ordensberufe geht, sondern um die Vielfalt der Berufungen, noch nicht überall durchgesetzt hat. „Eigentlich müsste es unser Ziel sein, die Gläubigen – und ganz besonders junge Menschen – zu ermuntern, sich als Berufene zu sehen, die auf Gott hin ihren Weg suchen. Das erfordert auch ein neues Einander-ernst-Nehmen und es öffnet unverkrampfte Wege, auch auf geistliche Berufungen hin offen zu werden.“ Dass er selber vor Jahren aus einer Banklaufbahn ausgestiegen ist, ist für Schmidl ebenso ein Stück Berufung wie seine Ehe und Familie und seine ehrenamtliche Arbeit.
„Ich wünsche mir, dass die verschiedenen Berufungen mehr als bisher als Reichtum erkannt und geschätzt werden und das Prestige- und Konkurrenzdenken ein Ende nimmt.“Mag. Kurt Schmidl