Das Linzer Kirchen-Informationscenter Urbi@Orbi propagiert eine bestechend einfache „Abnehmaktion“. Wer 14 Stunden pro Tag nichts isst, kann damit – trotz zehn Stunden bei normaler Ernährung – ganz gut abnehmen. Eine Waage im Urbi@Orbi lädt täglich zur Erfolgskontrolle ein.
Dabei geht es nicht nur um ein paar Kilo Gewichtsverlust, sondern auch um die Chance, mit Mitarbeiter/innen der Kirche über Fasten, Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen. Ein Wermutstropfen hat sich aber in die Aktion gemischt: Ein Faltblatt fordert auf, nach der „Ramadan-Methode“ zu fasten. Hier wird eine Glaubenssäule des Islam unsensibel in den Zusammenhang mit dem Abnehmen gebracht. Das Fasten der Muslime hat einen völlig anderen Charakter als die beworbene „nächtliche Ramadan-Methode, die unkompliziert ist und keine ärztliche Begleitung notwendig macht.“
„Das Fasten im Monat Ramadan ist für Muslime eine ernste Angelegenheit. Mit dem bewussten Verzicht soll ein Zeichen der Hingabe an Gott gesetzt werden“, so Mag.a Helga Schwarzinger, Diözesanbeauftragte für den interreligiösen Dialog. Die unüberlegte Anleihe beim Islam tut der Sache nichts Gutes.