Grundwehrdienst oder Zivildienst? Für Lukas Mitter war „eigentlich immer klar“, dass er zum Bundesheer möchte.
Am 5. November 2001 ist Lukas Mitter mit 69 weiteren angehenden Soldaten in Treffling eingerückt. Die Entscheidung fürs Bundesheer war für ihn eindeutig: „Erstens aus Zeitgründen (Anm.: Grundwehrdienst dauert acht Monate, Zivildienst zwölf Monate) und zweitens auch auf Grund der Überzeugung.“ Lukas erklärt dazu, dass Zivildienst nur für jemanden in Frage kommt, der „den Dienst mit der Waffe verweigert oder der Angst vor der Waffe hat“, und beides trifft bei ihm nicht zu. „Einerseits ist der Grundwehrdienst eine Pflicht und andererseits ein Dienst am Staat“, so der Rekrut.
In der ersten Zeit bei der Grundausbildung müssen die Soldaten während der Woche in der Kaserne leben. Lukas fährt jetzt jeden Abend nach Hause. Um 6.30 Uhr rückt er in Hörsching ein. Dann gibt’s Frühstück und danach werden Zimmer und Unterkunft gereinigt. Bei der anschließenden Stabskontrolle müssen alle da sein. Die Grundwehrdiener treten dann ihren Dienst in der jeweiligen Dienststelle an. Lukas Mitter ist Kraftfahrer des OÖ. Militärkommandanten. Seine Aufgabe: „Ich fahre und muss mich um zwei Autos kümmern.“ Dafür hat er sechs Wochen Fahrschule absolviert und dabei den Führerschein für Lastkraftwagen (C) gemacht. Den B-Schein (Pkw) hatte Lukas schon vorher. Um 11 Uhr gibt’s Mittagessen und vor 15.45 Uhr Abendessen. Dann müssen die Rekruten zur Befehlsausgabe, wo sie vom Dienst entlassen werden, also Feierabend. Lukas muss manchmal auch abends fahren, dafür hat er kaum Wochenenddienste.
In der Grundausbildung hat Lukas manchmal an seiner Entscheidung gezweifelt. Lukas über seine Zweifel: „Es ist körperlich sehr anstrengend ... und mit 15 fremden Leuten in einem Zimmer zu wohnen – da muss man sich arrangieren. Jetzt ist das ganz normal wie ein Job.“
Männliche österreichische Staatsbürger ab dem 18. Lebensjahr sind wehrpflichtig. Im Jahr, in dem ein Bursch 18 wird, muss er zur Stellung, wo die Eignung für die Aufnahme in das Bundesheer festgestellt wird. Wer Zivildienst leisten möchte, gibt eine Zivildiensterklärung ab. Burschen, die Grundwehrdienst leisten möchten, erhalten vor ihrem Einrückungstermin einen Einberufungsbefehl. „Rekrut“ ist der unterste Dienstgrad beim Heer.