Ausgabe: 2002/09, Modell, Euro, EU, Abfangjäger, Draken, USA, Krieg
27.02.2002
- Matthäus Fellinger
Es war eine der heftigsten innenpolitischen Debatten der Nachkriegszeit, die der Entscheidung zum Ankauf von Draken-Abfangjägern 1985 vorausgegagnen war. Mit März 2002 endet die Ausschreibungfrist für das rund 1,8 Millarden Euro-Projekt „Abfangjäger neu“. Leise geht die Debatte über die Bühne. Diskutiert wird eigentlich nur, für welches Modell man sich entscheiden soll. Der Finanzminister ist – Sparsamkeit gilt – zurück- haltend. Magazine listen die Leistungsfühigkeit der in Frage kommenden Modelle auf, ihre Länge, ihr Gewicht. Auch der Laie soll sich ein Bild von der Sache machen können.
Sicherheit wird groß geschrieben nach dem 11. September 2001. Und gab es nicht – seit der Draken-Beschaffung – auch Krieg in der unmittelbaren Nachbarschaft – in Bosnien und Kroatien? Der eiserne Vorhang allerdings fiel nicht durch Waffen. Dennoch: wenn es gefährlich wird, will man nicht unvorbereitet dastehen.
Österreich solle lieber in Friedensarbeit investieren, wurde einst gefordert – vor 1985. Es wurde allerdings wenig unternommen. Ein paar Friedensdiener holte man an die Krisenherde, nachdem die Militärs ihre Sache erledigt hatten. So war es in Bosnien.
Jetzt endet die Frist. Man entscheidet sich für einModell und schließt das Geschäft ab. Über ein ganz anderes Modell – ein alternatives Modell der Friedenssicherung – ist es leise geworden.
Man entscheidet sich für das Modell und schließt das Gechäft ab. Über ein wirklich alternatives Modell wird nicht geredet.