Bild von Günther Resch: Ausflug zum Taj Mahal in Agra
Stehend v. l. n. r.: Charly Primetzhofer, Johann Lindner, Karl Wakolm, Günter Kaiser, Christian Budin, Helmut Biberger, Sanchi (Ind. Reiseagentur).
Kniend v. l. n. r.: Ismael (Betreuer), Regina Promberger, Günther Resch, Günter Böck, Kurt Wögerbauer.
Wie viel Training benötigt man für eine Radstrecke, auf der insgesamt 10.000 Höhenmeter zu bewältigen sind? „Eine Grundkondition braucht man dafür schon“, so Günther Resch auf diese Frage – aber vermutlich ist dann doch mehr als das erforderlich.
Günther Resch (links im Bild) und Johann Lindner (rechts im Bild) aus Liebenau haben eine besondere Reise hinter sich: Mit dem Mountainbike fuhren sie gut 600 Kilometer durch Indien und bezwangen dabei auch den höchsten Straßenpass der Erde, den Khardung La. Dieser liegt in der Provinz Ladakh (Nordindien) und hat eine Höhe von 5606 Meter.
„Es war ein Abenteuer mit Fangnetz“, berichten die beiden. Die 10-köpfige Radgruppe wurde von einer Agentur betreut, die auch einen Bus und einen Jeep mit den Sportlern auf die Reise schickte, sodass für das Wichtigste gesorgt war. Sogar ein eigener Koch fuhr mit und sorgte für gutes indisches Essen.
Nach einem Marathon von 7 Stunden Flug und 18 Stunden Busfahrt kam man in Manali, dem Ausgangspunkt der Radtour, an. Dort mussten sich die Radler zuerst an die 2250 Meter Seehöhe gewöhnen. Nach dem Aklimatisieren aber ging die Fahrt los, zwischen 30 und 90 Kilometer wurden am Tag zurückgelegt. Stufe für Stufe kämpften sich die Sportler die Höhenmeter hinan. Die Straßen präsentierten sich in unterschiedlichem Zustand, mal gut asphaltiert, dann waren Teile weggebrochen und man bewegte sich am Abgrund entlang. Neben der Straße lagen oft Teerfässer, erzählen Resch und Lindner, denn der Belag wird von den Arbeitern, die auch neben der Straße schlafen müssen, händisch gemacht.
Da das Gebiet nicht weit von der Krisenregion Kaschmir entfernt ist, kamen immer wieder Militärkonvois an der Radlergruppe vorbei. Die Soldaten verhielten sich aber sehr freundlich. „Sie haben aus den Lastwägen gewunken. Es war für sie eine Sensation, dass sich da auf der Straße Radfahrer befanden.“
Landschaft und Kultur
„Die Landschaft war unglaublich schön, das Licht gewaltig. Jeden Tag haben die Felsformationen anders ausgesehen“, erzählt Johann Lindner. Die Schönheit der Natur dort geht unter die Haut, man kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, so das einhellige Credo. Die Kultur unterscheidet sich gewaltig von der Europas, bemerkten die beiden. Sie begegneten auf ihrer Reise auch Einheimischen. Was sie besonders beeindruckte, war die Tatsache, wie glücklich die Ladakhis trotz ihrer Armut waren. Die Radgruppe wirkte auf die Menschen sehr exotisch. „Diese Bescheidenheit und die Armut haben mich sehr geprägt. Das ist eine ganz andere Welt. Vermutlich wären unsere diversen Probleme dort gar kein Thema“, so Johann Lindner. Insgesamt war es eine wunderbare Erfahrung, auch dank einer sehr homogenen Gruppe, so das Schlussresümee. Und wann wartet das nächste Abenteuer? „Es gäbe schon reizvolle Ziele, aber so eine Tour macht man nicht jedes Jahr, das ist etwas Außergewöhnliches.“
Bildbeschreibung: Günther Resch (oben links) mit dem Finger am Start der großartigen Reise, Johann Lindner (oben rechts) mit dem Finger schon am Ziel der Strapazen). Jetzt lachen sie wieder. Bild links mitte und unten: Während der Koch mit der Zubereitung einer köstlichen und nahrhaften Speise beschäftigt ist, orientieren sich die Radfahrer. Sind wir hier richtig oder kehren wir lieber um?
Bilder von Günther Resch, Johann Lindner und Donata Stockhammer Günther Resch und Johann Lindner halten eine Diaschau über ihre Tour: 2. März, 19.30 Uhr, Pfarrsaal Liebenau, und 6. März, ebenfalls 19.30 Uhr, Gasthof Lüftner, Linz-Urfahr.