Zum siebenten Mal geht am kommenden Sonntag, 17. März die Pfarrgemeinderats-Wahl über die Bühne. Als am 8. April 1973 zum ersten Mal gewählt wurde, gingen 35 Prozent der Katholikinnen und Katholiken zur Wahl. Bei der letzten Wahl 1997 waren es im Landesdurchschnitt 31 Prozent. Der Trend der letzten Wahlen zeigte einen deutlichen Anstieg des Frauenanteils im Pfarrgemeinderat. 1982 betrug dieser 29 Prozent, bis 1997 war er auf 46 Prozent gestiegen. Fortsetzen dürfte sich – nach den vorliegenden Kandidatenlisten – auch der Trend einer Verjüngung.
Zuletzt lag das Durchschnittsalter bei den gewählten Pfarrgemeinderäten bei ca. 41 Jahren. Mehr als bisher könnten bei der kommenden Wahl Leute zum Zug kommen, die bisher nicht dem engsten Kreis der Pfarren angehört haben.
Das könnte, rechnet Pfarrgemeinderats-Referent Mag. Johann Putz, die Chance auf eine Öffnung der Kirche auf einen weiteren Kreis hin bringen.
Josef – der ideale Kandidat
Kommenden Sonntag ist Pfarrgemeinderatswahl – und man stelle sich vor, einer wie der hl. Josef stellt sich als Kandidat zur Verfügung. Auch wenn die Heilige Schrift nicht viel von ihm erzählt, so schildert sie doch zwei markante Merkmale seiner Person.Josef hat die entscheidenden Impulse für sein Leben im Traum aufgenommen. Im Traum erfährt er vom Wunder, das an Maria geschieht. Im Traum wird ihm die böse Absicht des eifersüchtigen Königs offenbart, Jesus töten zu wollen. Im Traum erfährt er – am Ende der Flucht nach Ägypten –, wann es Zeit für die Rückkehr ist. Träumer sind sensible Menschen. Die stillen Zeichen verstehen sie zu deuten. Und sie sind Menschen mit Visionen. Unsere Zeit – und mit ihr die Kirche – braucht solche Menschen. Sie können sich den Gang des Lebens auch ganz anders als ursprünglich geplant vorstellen. Der Pessimismus ist nicht die Endstation ihrer Hoffnung. Dann wird berichtet, Josef wäre ein Handwerker gewesen. Ein Häuserbauer! Einer, dessen Leben sich nicht nur im Traum oder gar im Wort verwirklicht. Kein einziges Wort ist von Josef überliefert. Nicht das Wort, das er sprach, sondern das Wort, dem er folgte, ist bedeutsam geworden. Am 17. März wird in den Pfarren gewählt. Im Blick auf das Beispiel Josefs – zwei Tage nach der Wahl seht sein Name im Heiligenkalender – lässt sich Mut schöpfen. Der Weg der Kirche verläuft zwar oft anders als erhofft, aber wer sagt, dass es deshalb ein schlechterer Weg wäre?