Vom 3. bis zum 10. April ist die Eintragungsfrist für das Volksbegehren „Sozialstaat Österreich“. Es wirft seine Schatten voraus. Unter Christen finden sich engagierte Befürworter ebenso wie Skeptiker.Nach meiner Auffassung ist gegen ein – auch rechtlich möglichst gut verankertes – soziales Österreich natürlich nichts einzuwenden; im Gegenteil, es ist alles Menschenmögliche dafür zu tun. Seit längerem bemühen sich Vertreter der christlichen Kirchen, dieses Anliegen auch auf EU-Ebene zu verankern.Andererseits erweisen Parteifunktionäre mit ihrer Aussage, dieses Volksbegehren als Probegalopp für die nächste Wahl zu betrachten, dem Anliegen einen schlechten Dienst, weil sie damit Christ/innen, die sich in anderen Parteien beheimatet sehen, abschrecken könnten.Mein Wunsch für weitere sozialpolitische Vorstöße: Sie mögen von vornherein so breit angelegt sein (etwa wie die Allianz für den Sonntag), dass sie nicht in unnötige Kontroversen führen.Mein Wunsch für diesmal: Niemand von den Unterzeichnern wird als blauäugig oder als Regierungsgegner bezeichnet. Und niemand von den Nichtunterzeichnern als unsozial hingestellt. Die Entscheidung jedes Menschen wird akzeptiert. Gemäß der Maxime des II. Vatikanischen Konzils: „Berechtigte Meinungsverschiedenheiten in Fragen der Ordnung irdischer Dinge sollen sie (die Christen) anerkennen, und die anderen, die als Einzelne oder kollektiv solche Meinungen anständig vertreten, sollen sie achten.“