Schönes Wetter, trockene Straße und trotzdem kracht es. Unerklärlich? Nur selten.
Insgesamt 12.562 Personen wurden im vergangenen Jahr in Oberösterreich bei 9.423 Verkehrsunfällen verletzt, 167 getötet. 2.037 der Lenker/innen waren zwischen 17 und 24 Jahren alt, 602 ihrer jugendlichen Beifahrer/innen wurden verletzt oder getötet. Etwa ein Drittel aller Unfälle geht auf „nicht angepasste Geschwindigkeit“ zurück. Heißt übersetzt: Die Autofahrer/innen sind zu schnell unterwegs für die Fahrverhältnisse – dazu gehört auch jede Kurve. Fachleute nennen das „Alleinunfall“. Niemand anderer als Lenker/in und Fahrzeug sind am Unfall beteiligt. Bei den meisten dieser Alleinunfälle (ein Drittel von 2.067 in OÖ) sind die Lenker/innen jugendlich. 2001 waren 1.034 Mopeds in Unfälle mit Verletzten verwickelt, drei Viertel der Lenker/innen (776) waren jünger als 18. Die weitaus meisten Verkehrsunfälle passieren in der Freizeit und nicht am Weg von der oder zur Arbeit.Über junge Autofahrer/innen gibt es aber auch Positives zu berichten: Die L17-Fahrer fallen bei Kontrollen nüchtern auf!
Vor allem in der Gruppe ist es nicht leicht, sich gegen Raser zu behaupten. Es gehört schon eine Menge Selbstbewusstsein dazu, sich als Beifahrer/in zu äußern, wenn der-/diejenige am Steuer meint, hohe Geschwindigkeit heißt hohes Ansehen. Das kann man aber üben. Ein Beispiel:
Mutige Mitfahrer/innen
Unterwegs auf der Autobahn. Gerade überholt ein Lkw, da kommt von hinten eine große Limousine und gibt Lichthupe. Dein Fahrer ist sichtlich genervt, verwünscht „Autos mit eingebauter Vorfahrt“ und schert widerwillig ein. Als der Drängler vorbeizieht, zeigt ihm der Fahrer den gestreckten Mittelfinger.
Lösungsvorschläge: - Ich hätte den Kerl noch ein bisschen zappeln lassen. Wenn der es so eilig hat, kann er ja versuchen, rechts zu überholen. - Mann, ist das peinlich. Am besten tu ich so, als ginge mich das Ganze nichts an. - So geht’s nicht: „Sag mal, hast du das nötig? Du willst dich doch nicht mit dem Verkehrsrowdy auf eine Stufe stellen, oder?“
Aus einer Broschüre der Evangelisch-Katholischen Aktionsgemeinschaft für Verkehrssicherheit und der Akademie Bruderhilfe-Familienfürsorge in Deutschland.