Wissen schärft auch das Gewissen. „Projekttage“ wie der im Gymnasium Petrinum in Linz haben daher vor Ostern ihren besonderen Sinn.
„Einmal Missionarin sein ...“, dachte sich Katharina Scharschinger. Sie erfüllte sich ihren Traum vor zwei Jahren in Argentinien. Den Petrinum-Schüler/-innen erzählte sie über ihre Erfahrungen bei der Betreuung von Kindern in Slums. Schüler/innen, Lehrer/innen und Gastreferent/innen beschäftigten sich beim Projekttag mit der Situation in Ländern der „3. Welt“. Rollenspiele verdeutlichten, wie schwierig es für Länder des Südens ist, dem wirtschaftlichen Teufelskreis zu entgehen. Schüler/innen der 1b erlebten beim „Perlenspiel“, dass ohne Hilfe der reichen Länder das Elend in „armen“ Ländern nicht zu stoppen sein wird. „Ich habe erfahren, dass man den armen Leuten helfen muss, sonst werden sie von den Reichen ausgenutzt“, sagt Carina Gstöttenmayr.
Ein Vortrag von Mag. Anton Mair vom Außenministerium fand großen Anklang bei den Schüler/innen, da er Einblicke gab in die staatliche Entwicklungshilfe, die nicht nur Zahlungen an die UNO und die Weltbank, sondern auch Unterstützung direkt in Länder des Südens umfasst.
Kakao und Schokolade
Die „Agentur Südwind“ war mit drei Projekten im Petrinum vertreten, unter anderem mit einem „Kakao-Workshop“, der den Kleineren besonders „schmeckt“. Die Schüler/innen konnten etwas über die Kakaogewinnung und die Herstellung von Schokolade erfahren. Gleichzeitig wurde der sozialpolitische Hintergrund, die Ausbeutung der Menschen in Mittel- und Lateinamerika, beleuchtet. Der „Mode-Workshop“ veranlasste die Kinder, ihr eigenes Modeverhalten zu untersuchen. Das Spiel „Der lange Weg der Jeans“ verblüffte besonders: „Es war schockierend zu erkennen, unter welchen Bedingungen Menschen der 3. Welt unsere Kleidung herstellen müssen“, so eine Schülerin der 4b-Klasse.
Die Schüler/innen der 2c versetzten sich in die Situation südamerikanischer Straßenkinder und waren in Linz als Schuhputzer unterwegs, um für Schulkinder in Nicaragua zu sammeln. „Wir haben sehr interessante Begegnungen gemacht“, so eine Schülerin.