Wenn die Kirchenglocken schweigen und „nach Rom fliegen“, werden in vielen Pfarren Ratschen und Hammerl hervorgeholt.
Am Karfreitag und Karsamstag übernehmen die Kinder die Aufgabe der Kirchenglocken: Buben und Mädchen – häufig Ministranten – rufen mit ihren Ratschen, Klappern und Hammerl zum Gebet. Der Brauch könnte auch mit der germanischen Vorstellung zu tun haben, dass mit „Heidenlärm“ die schlafende Natur geweckt werden muss. Schon zu Zeiten Karl des Großen sollen in der Karwoche „Lärmgeräte“ verwendet worden sein.Pfarrassistent Mag. Franz Küllinger hat die Sprüche für die erste „Hammerlaktion“ der Seelsorgestelle Treffling selbst verfasst. Die Texte haben verkündigenden Charakter und kreisen um das Kreuz und das Grab Jesu, zugleich geben sie aber einen Ausblick auf die Auferstehung: „In Zeiten der Gottvergessenheit, in denen von Ostern oft einzig der Osterhase mit seinen bunten Eiern übriggeblieben ist, kommt damit die Mitte des christlichen Ostern neu in den Blick – und zwar dort, wo Ostern fast immer ausgeblendet ist: auf unseren Plätzen und Straßen des Alltags,“ so Küllinger.