Zerrissene Körper von Selbstmordattentätern. Getötete Kinder, Männer, Frauen auf beiden Seiten. Dazu die Angst derer, die unter dem Waffenlärm zittern. Wer zählt noch mit beim Sterben im Nahen Osten?200 getötete Palästinenser gab Israel als Bilanz am letzten Sonntag offiziell als Ergebnis der bisherigen militärischen Offensive bekannt.
Aber was heißt da „Offensive“? Einen Weg nach vorne sollte eine Offensive ermöglichen. Waffen ebnen bestenfalls einen vermeintlichen Frieden unter Druck. Das Motiv eines solchen Friedens wäre die Angst, nicht das Vertrauen, das – neben der Gerechtigkeit – für einen Frieden auf Dauer notwenig ist. Waffen werfen nicht nur den „Feind“, sondern mit ihm auch den Frieden zurück.
Mitten in die Nachrichten vom Krieg im Nahen Osten kam die Meldung: Der italienische Arzt Severino Antinori hat dem ersten geklonten Menschen zum Leben verholfen. In der achten Woche reift das Kind in seiner Mutter heran.
Welch große Diskrepanz: Einerseits das Geschehen im Nahen Osten. Da wird Leben weggeworfen, mit Füßen getreten. Auf der anderen Seite die gigantische Anstrengung der Forschung, menschliches Leben selbst „machen“ zu können. Leben zu retten, Leben zu achten, Krieg zu verhindern wäre der bessere Weg. Je größer die Anstrengungen um das selbst gemachte Leben werden, desto geringer wird geschenktes Leben geachtet. Ein Weg, der mich stutzig werden lässt.