Am 15. April übernahm Kurt Lauermann die Radio-Hauptabteilung Religion. Die Qualität der Radiogottesdienste liegt ihm besonders am Herzen.
„Ich bin auf dem Land aufgewachsen und dort auch ganz selbstverständlich katholisch geprägt worden“, sagt der 1950 in Ternitz geborene Kurt Lauermann. Er sehe es als Vorteil an, dass er keinen „Stallgeruch“ einer kirchlichen Organisation habe. Das mache es leichter, innerhalb der verschiedenen Strömungen eine „neutrale Stellung“ einzunehmen und sogar manche Gesprächshemmnisse zu überwinden. In Niederösterreich, wo Lauermann in den letzten drei Jahren als Kulturchef des ORF-Landesstudios auch für Religion zuständig war, sei ihm das zumindest gelungen. Zum Umgang mit innerkirchlichen Strömungen und Spannungen hat der Radioprofi mit 30-jähriger Berufserfahrung einen recht nüchternen Zugang: „Das Rundfunkgesetz sieht vor, dass wir über Kirchen und Religionsgemeinschaften alles berichten, was gesellschaftlich bedeutsam ist, auch über unterschiedliche Strömungen. Nicht unsere Aufgabe ist es, zu zündeln oder Öl ins Feuer zu gießen.“Nach den Ereignissen vom 11. September sieht Lauermann eine wichtige Aufgabe auch darin, den Dialog zwischen den Kirchen und den Religionen zu fördern. „Unsere Abteilung, die schon vom Gesetz her alle anerkannten Religionsgemeinschaften angemessen berücksichtigen muss, kann in Österreich eine wichtige Plattform für diesen Dialog bieten.“ Ein besonders Anliegen ist Kurt Lauermann die Qualität der Radiomessen. „Die 600.000 Zuhörer an jedem Sonntag haben ein Recht darauf, an diesem Ort gut zubereitete Nahrung für ihren Glauben und ihr christliches Leben zu bekommen.“