Er weiß, was es heißt, wenn der Sonntag zum Werktag wird. Deshalb ist Markus Glatz-Schmallegger die neue Sonntagskampagne auch ein persönliches Anliegen.
Im Oktober wurde die „Allianz für den freien Sonntag Österreich“ offiziell gegründet. Markus Glatz-Schmallegger ist ihr Koordinator. Vergangene Woche startete die erste österreichweite Kampagne. Es geht dabei um die Bedeutung von gemeinsamer (zweck-)freier Zeit für die Lebensqualität der Menschen, ein Thema, das alle betrifft.
Glatz-Schmallegger kennt die Sonntagsmedaille von beiden Seiten: Vor seinem Theologiestudium in Innsbruck hat er eine Lehre in einem Nobelhotel gemacht. „Da war der Kollektivvertrag de facto außer Kraft, wir mussten fast rund um die Uhr verfügbar sein. Das hat ziemlich viele in große persönliche Nöte gebracht.“ Die andere Seite erlebt Glatz-Schmallegger jetzt in seiner Familie mit zwei kleinen Kindern. „Der Sonntag ist für uns eine besondere Zeit. Dieser Tag ist nicht von außen vorherbestimmt. Wir können ihn gemeinsam so gestalten, wie wir das miteinander entscheiden. Und er gibt uns die Möglichkeit, aus der Kleinfamilie auszubrechen und Freunde und Verwandte zu besuchen, die an diesem Tag eben auch frei haben.“ Diese bewusst „zweckfreie Zeit für uns“ schaffe auch eine Atmosphäre, in der viele Gespräche eine besondere Qualität bekommen, freut sich Glatz-Schmallegger.
Der Allianz-Koordinator arbeitet seit 1993 bei der Katholischen Sozialakademie. Die Verbindung von Praxis und Grundlagenforschung liegt ihm dabei besonders am Herzen.