Ursprünglich wollte Meinrad Hugentobler Künstler werden – wie sein Onkel Ferdinand Gehr, ein bekannter Schweizer Maler. Er studierte Kunst in Paris. Bekannte Künstler wie Fernand Léger und André L ‘Hote waren seine Lehrer. Doch der junge Mann entschied sich anders. Er trat in den Karmelitenorden ein. Weil es in der Schweiz den Orden nicht gab, zog er nach Österreich. In Linz legte er die ewige Profess ab, ehe ihn Bischof Franz Zauner 1954 zum Priester weihte. Geistliches Leben und Seelsorge sehe er im Karmelitenorden gut verknüpft. Und für Jahre legte P. Meinrad auch die Pinsel beiseite – er wollte konsequent bei seiner Entscheidung bleiben. Doch mit den Jahren, zunächst zaghaft, räumte er seiner früheren Leidenschaft wieder Platz und Zeit im Leben ein. Er wurde zum Mönch und Maler. Malen ist für P. Meinrad eine geistliche Tätigkeit. Und ein neues, starkes Motiv kam hinzu: „Ich wollte mein Talent nützen für Hilfsbedürftige.“ P. Meinrad verkauft seine Bilder. Alles Geld fließt in Sozialprojekte.
Heute lebt P. Meinrad im Innsbrucker Karmel. Dort hat der 76-Jährige neben der Seelsorge in einer kleinen Pfarre auch mehr Zeit zum Malen. Im Mai stellt er in Linz aus. In der Linzer Hypobank – später im Karmelitenkloster sind seine Bilder zu sehen.
Das Geld aus dem Verkauf bekommt die „Christoffel Blindenmission“. Die kräftigen, farbigen Blumen auf den Bildern P. Meinrads blühen so für Blinde in der Dritten Welt. Die Blindenmission hilft auch, Menschen vor Blindheit zu bewahren. Alle fünf Sekunden erblindet in der „Dritten Welt“ ein Mensch. Oft ist Vitaminmangel der Grund. Selbst Kinder leiden am Grauen Star. Da hilft nur eine Operation. M. Fellinger