Der 20. Mai 2002 wird Osttimor auf immer in Erinnerung bleiben. Und selbstbewusst wurde der Unabhängigkeitstag im „ersten Staat des neuen Jahrtausends“ gefeiert. Für die mehrheitlich von Katholiken bewohnte südostasiatische Halbinsel ist damit eine lange und blutige Geschichte zu Ende gegangen. 25 Jahre dauerte der Kampf der einst portugiesischen Kolonie gegen Indonesiens Besatzung. Die Unterdrückung kostete Hunderttausenden das Leben. Wäre es im September 1999 nicht zu grausamen Massakern gekommen, wer weiß, ob die Osttimoresen nun feiern hätten können. Dass die Festsponsoren in erster Linie Großkonzerne waren, ist verräterisch. Macht sich die Politik wieder aus dem Staub, wo es um den Start geht? Dabei hätten auch wir Grund zum Feiern gehabt – unsere neuen Nachbarn: Immerhin steht Osttimor vor Österreich in der Liste der Staatengemeinschaft.