Muss erst ein Amoklauf wie in Erfurt in einer Wiener Schule passieren, damit aus Österreichs Privathaushalten Handfeuerwaffen verbannt werden? Mit der Herabsetzung der Promillegrenze im Straßenverkehr war es so. Hinterbliebene von Opfern des Straßenverkehrs schienen so lange gegen Windmühlen zu kämpfen, bis es endlich vor den Toren der Bundeshauptstadt so richtig krachte. Das ist zynisch, vor allem für die Opfer. Aber eine andere Sprache scheinen unsere Politiker nicht zu verstehen. Wie sonst können Äußerungen verstanden werden, als es nach dem tragischen Selbstmord einer Zehnjährigen – die sich durch die legale Waffe ihresVaters getötet hatte – hieß: Österreichs Waffengesetz sei eines der strengsten der Welt. Die legale Waffe im Hause des Nachbarn ist dennoch ein objektives Sicherheitsrisiko.