Am 22. Mai 2002 starb – neunzigjährig – der rumänische Kardinal Alexandru Todea. Er wurde am 28. Mai begraben. Todea hatte mehrere Bezüge zur Diözese Linz.
P. Christian Haidinger, Pfarrer von Buchkirchen, Pater des Stiftes Kremsmünster, pflegte zu Kardinal Todea enge Kontakte. Er kümmerte sich u. a. mit der Cursillo-Bewegung nach dem Sturz Ceaucescus um die Einrichtung des Priesterseminars der griechisch-katholischen Kirche in Blaj (alte Einrichtung vom Hotel Greif, wels). In Reghin, wo der schwer kranke Kardinal sehr bescheiden lebte, wurde das „Kardinal-Todea-Haus“ finanziert
Kardinal Todea, der mehr als 30 Jahre nach der Machtübernahme der Kommunisten in Rumänien (1948) im Gefängnis bzw. unter Hausarrest verbrachte, kam Anfang der 90er-Jahre zur Behandlung einer Speiseröhrenverengung ins Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom hl. Kreuz nach Wels. Nach seinem Schlaganfall (1992) veränderten sich die dringendsten Behandlungsaufgaben. Der halbseitig gelähmte Kardinal war danach mehrmals im Welser Krankenhaus, wo ihn auch Bischof Maximilian Aichern öfters besuchte.
Die Caritas der Diözese Linz finanzierte einen Rollstuhl und ein kleines Hebegerät für das Auto, womit dem Kardinal ermöglicht wurde, in die Pfarren und ins Freie zu kommen. Bischof Aichern besuchte mit Vertretern der Caritas den schwer kranken Kardinal auch in Reghin, Rumänien. Er sprach ihm Trost zu und versprach, die griechisch-katholische Kirche nicht im Stich zu lassen. Sehr bewegt schenkte der todkranke Kardinal, Bischof Aichern sein Brustkreuz, das er vom Papst erhalten hatte.
Bischof Maximilian nannte Kardinal Todea „einen Märtyrer der Kirche. Er war im Gefängnis und hat für unseren Herrn und unsere Kirche Zeugnis abgelegt“. Erst nach Ceaucescus Sturz (Ende 1989) verbesserte sich die Lage der griechisch-katholischen Kirche, die 1990 wieder staatlich anerkannt wurde. Wie sehr sich die Zeiten gewandelt hatten, zeigt die Anteilnahme an seinem Begräbnis: Unter den mehr als 3.000 Menschen war auch der Kultusminister Rumäniens.