Die Katholische Jugend Österreichs hat Christa Züger mit dem erstmals vergebenen Preis „Ein Herz für Schüler/-innen“ ausgezeichnet.
Sie kannte Reinhold aus der dritten Klasse der HAK Eisenstadt nicht besser als ihre anderen Schüler auch. Im März 2001 begann sich vieles zu verändern: Reinhold war schwer an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Chemotherapien, Stammzellentransplantation, Kreislaufzusammenbrüche, ein Auf und Ab der Kräfte und der Hoffnungen folgten. Seine Lehrerin Christa Züger hat das sehr hautnah miterlebt. Zunächst hatte sie nur zugesagt, dass sie – so wie einige andere Kollegen auch – bereit wäre, Reinhold zu Hause zu unterrichten. „Daraus ist ein sehr intensiver Kontakt gewachsen. Wenn es meine Zeit und sein Gesundheitszustand erlaubten, habe ich ihn einmal in der Woche besucht. Auch mein dreijähriger Sohn hat sich mit Reinhold angefreundet.“ Der Kontakt des Patienten mit der Außenwelt sei sehr wichtig, haben die Ärzte des St.-Anna-Kinderspitals gemeint. Und sie habe sich dafür irgendwie verantwortlich gefühlt, „weil mir sein Schicksal sehr nahe ging“, erzählt die 31-jährige Wirtschaftspädagogin.
Als klar wurde, dass Reinhold die Klasse wiederholen muss, hat sich Züger darum gekümmert, dass er in eine reife Klasse kommt und seine Mitschüler/-innen schon vorher kennen lernt. Auch hat sie mit seiner Mutter immer Kontakt gehalten. „Es war für mich oft recht bedrückend, wenn sie mir wieder einen Rückschlag meldete. Diese Monate haben mich auch gelehrt, Gott sehr direkt mit Bitten zu bestürmen, fast wie ein Kind.“