Jetzt weiß man also, was sich abgespielt hat mit der „Priesterrinnenweihe“. Man betrachtet die Dinge jetzt wie im Rückspiegel – zumal in Sommer-Reisezeiten ein höchst angeratener Blick. Der Rückspiegel warnt vor gefährlichen Situationen.
Im Rückspiegel zeigt sich: Es gibt ein erhebliches Potential in der Kirche, das nach vorne drängt. Auch viele Amtsträger sagen: Es muss sich etwas tun, wenn man dem Recht der Menchen auf Eucharistie in den nächsten Generationen entgegenkommen will. Mit der Forderung nach einer „besonnenen Ämterdebatte“, in der auch regionale Modelle möglich sein sollten, hat jetzt der Präsident der Katholischen Aktion Österreichs, Christian Friesl, ein deutliches Blinkzeichen gesetzt. Und Blinken ist wichtig vor dem Überholen.
Stehen im Stau macht aggressiv und unberechenbar – zumal, wenn es heiß ist. Und heiß ist die Ämterfrage allemal. Nur: Wer den Kopf verliert und aus dem Stau ausbricht, geht nicht nur für sich selbst ein Risiko ein, sondern auch für andere.
Letzten Samstag hat ein gleichermaßen verbotenes wie riskantes Überholmanöver stattgefunden. Auf gut Glück sozusagen, dass nichts Gravierendes geschehen würde. Nur: den Betroffenen war nachher eher die Spannung ins Gesicht geschrieben als das Glück. Fahren mit Risiko bringt nicht wirklich voran. Oft wirft es zurück, endet mit Verletzungen oder Schlimmerem, oder lässt überhaupt vom Weg abkommen.