Mit ihrem Geschichtelehrer haben Schüler/innen der Hauptschule Neumarkt-Kallham das Leben von Matthias Spanlang erforscht. Der Priester wurde 1940 im KZ Buchenwald ermordet.
Matthias Spanlang wurde 1887 in Kallham geboren, als Pfarrer von St. Martin im Innkreis im März 1938 verhaftet und 1940 im KZ Buchenwald ermordet.Der Geschichtelehrer Peter Stumptner hat mit 15 Schüler/innen der vierten Hauptschulklasse begonnen, nach dem Priester zu forschen. Anlass war ein Hinweis auf Spanlang in der Kirchenzeitung und der Schüler Andreas Spanlang, ein Urgroßneffe des ermordeten Priesters. Andreas wollte mehr über seinen Ahnen erfahren und über die Zeit, in der dieser gelebt hat.
Gar nicht verstaubtes Archiv
Die Schüler/innen haben viel Material gesammelt: Im Archiv der Rieder Rundschau haben sie Artikel und Kommentare ausgehoben, die Spanlang von 1931 bis 1938 verfasst hatte. Die Schrift war gewöhnungsbedürftig! Sie erhielten Unterlagen in der Pfarre Kallham, befragten die Nichte von Matthias Spanlang und besuchten das Familiengrab. In St. Martin im Innkreis, wo Spanlang verhaftet wurde, konnten sie in das Pfarrarchiv einsehen. Eine Schülerin besuchte bei einer Reise nach Leipzig das KZ Buchenwald und fand die Zelle, in der Matthias Spanlang ermordet worden war. Ihre Eindrücke hat sie in der Broschüre festgehalten. Eltern und Großeltern der Forscher/innen „übersetzen“ Unterlagen aus der Kurrentschrift.
Die Ergebnisse der Arbeit: eine Broschüre, eine Ausstellung und eine Computer-Präsentation beim „Tag der offenen Tür“ in der Schule.
Gedanken einiger Schüler/innen: „Ich glaube, ich wäre nicht so mutig gewesen wie er.“ (Elke)„Mich hat nur gestört, dass wir so viel Freizeit opfern mussten, besonders weil das Wetter immer so schön war.“ (Harald)
„Matthias Spanlang war ein lebenslustiger, kameradschaftlicher Mensch, ein ‚Genießer‘ des Lebens (…). Er kann uns ein Vorbild sein, dass nicht scheinheilige Christlichkeit zählt, sondern Taten und Gottvertrauen.“ (Eva).Der Lehrer war vor allem begeistert, dass auch Schüler mitgemacht haben, „die in der Schule nicht so fleißig sind“.