Kinder im Vorschulalter werden vielfach unterfordert, provoziert Donata Elschenbroich. Diese Woche ist sie bei der Int. Pädagogischen Werktagung in Salzburg.
Es gibt Bücher, die sind so wunderschön, dass man sie mehrmals liest und immer wieder verschenkt. Donata Elschenbroich hat mit ihrem Buch „Weltwissen der Siebenjährigen.Wie Kinder die Welt entdecken können“ Eltern und Pädagogen/-innen tief berührt. Sie hat sie auch provoziert und angeregt, gemeinsam mit Kindern die Welt – wieder und immer wieder – zu entdecken. Kinder würden heute oft zu wenig gefordert und gefördert, zu sehr sich selbst überlassen, stellt Elschenbroich fest. Aber Kinder brauchen aktive Begleiter, um selbst lernen zu können, „Mitspieler“, die ihrer Neugierde interessante Situationen eröffen, und Menschen, die ihnen Orientierung und Weltdeutung vermitteln. Sie stellt das weit verbreitete „Erziehungsideal“, man sollte den Kleinen eine unbeschwerte Kindheit nicht mit Anforderungen verderben, in Frage. Und sie hatte den Mut, einen Kanon zusammenzustellen, was Kinder wissen sollten. Es ist kein Pauker- oder Bildungsbürgerkatalog, sondern eine anspruchsvolle Anregung, den Kindern (Er)Lebens- und Sachwissen zu vermitteln. Einmal in den Bach fallen, gehört da ebenso dazu wie eine Anekdote aus dem Leben der Großmutter oder ein Gedicht lernen.
Donata Elschenbroich (58) ist nicht nur für ihre vergleichende internationale Kindheitsforschung bekannt, sondern auch durch ihre Dokumentarfilme über Erzieher/-innen-Persönlichkeiten.