Die vergangenen Monate wurde viel über die Struktur der Kirche nachgedacht, diskutiert und gestritten. Die Themen betrafen ein weites Feld: Von den Priesterinnen und dem Platz der Frauen in der Kirche über neue Wege der Priesterausbildung bis zur Anpassung der Aufgaben an die sinkenden Einnahmen.
Diese Themen sind wichtig, vor einer Auseinandersetzung kann sich niemand drücken. Antworten sind gefragt in einer Zeit, in der die Kirche – in ganz Europa – kräftig gebeutelt wird. Zu den drängendsten Problemen gehört, dass immer mehr katholische Pfarren am Sonntag ohne Eucharistiefeier bleiben.
Die notwendigen Diskussionen über Strukturfragen lassen sich nicht gegen den geistlichen, pastoralen und sozialen Einsatz der Kirche ausspielen: Weder in die eine noch in die andere Richtung.
D ie Kirchenzeitung möchte, dass für beide Pole der Blick nicht verloren geht. In dieser Ausgabe finden sich bewegende Zeugnisse des Einsatzes für Menschen am Rand. Dort werden Glaube und Kirche angreifbar. Die Arbeit der Schwestern vom Guten Hirten in Tschechien ist ein Beispiel dafür (siehe Seite 3).
Mit welcher Selbstverständlichkeit die Ordensfrauen ihre Aufgabenbereiche gefunden haben: Dort, wo Frauen und Mädchen in Not sind,ist auch ihr Platz. Und diesen Menschen gehört ganz besonders ihr Gebet.