Der Einsatz der katholischen Kirche für politische Reformen in Malawi hat ihn begeistert. Als Direktor der Caritas setzt Nicholas Mkwapata nun auf eine Karte: Mut zur Selbsthilfe.
Es war ein lehrreicher Umweg, der Nicholas Mkwapata dazu geführt hat, seine Talente in den Dienst der Kirche zu stellen. Noch Ende der 80er Jahre war der Lehrer aus dem Südosten Malawis völlig ahnungslos nach Irland gegangen, um dort Geographie zu studieren. Das Stipendium hatte ihm John Roche vermittelt. Eine Kombination, die ihm nach seiner Rückkehr zum Verhängnis werden sollte: denn Roche, er leitete die Diözese Mzuzu, war ab dem 8. März 1992 für Langzeitdespot Hastings Banda ein Staatsfeind. Aufmüpfig hatten die Bischöfe Demokratie eingefordert – 48 Stunden später standen alle unter Hausarrest, der Ire Roche wurde als „Drahtzieher“ des Landes verwiesen und Nicholas Mkwapata ging ins Gefängnis. „Von da an wollte ich mich für die Kirche engagieren.“
In der letzten sechs Jahren hat der 43-Jährige von Blantyre aus die Caritasarbeit bis ins kleinste Dorf hinausgetragen. Dass er, wie die meisten im Südosten, dem Volk der Lome angehört, hat ihm sicher geholfen. Weil er aber bis heute auch auf dem Feld der Familie seiner Frau arbeitet, weiß er, was notwendig ist: Entwicklung am Land, Bewässerung, Hilfe für Aids-Patienten und Aids-Waisen. Dass der neue Caritas-Direktor den Hilferuf gegen den Hunger in Malawi am 8. März 2002 veröffentlichte, mag Zufall sein. Die Lebensmittel wird es aber nicht gratis geben: „Mais für soziale Arbeit“ heißt Mkwapatas Idee. Welche Arbeit ihnen hilft, das jedoch entscheidet die Dorfgemeinschaft selbst.