Am 17. August besucht der Papst den Lagiewniki-Hügel. Sr. Elisabeth Siepak ist die Sprecherin des Heiligtums der „Barmherzigkeit Gottes“.
Gott schenkt seine Gnade allen, die mit dem „Becher des Vertrauens“ kommen, meint Sr. Elisabeth. Und sie ist überzeugt, dass die von der polnischen Mystikerin und Visionärin Faustyna Kowalska geprägte Frömmigkeit eine „Schule des Sich-Öffnens für den Menschen“ ist. Deshalb wirkt auch das Grab der 1938 Verstorbenen und 2000 Heiliggesprochenen derart anziehend. Eine Million pilgert jedes Jahr auf den Lagiewniki-Hügel bei Krakau. Auch Elisabeth Siepak kam 1984 hier herauf ins Kloster. Ihre geistliche Berufung erlebte die damals 33-jährige Absolventin der Polonistik an der Krakauer Jagellonen-Universität eher im Vorübergehen. „Bei der Fronleichnamsprozession war eine Gruppe schick angezogener und glücklich wirkender Schwestern“, gesteht sie. „Kommen Sie zu uns nach Lagiewniki!“, sagte eine von ihnen. Einige Tage später schon war Elisabeth dort, ohne jemals an die Möglichkeit des Ordenslebens gedacht zu haben: „Selbst die kleinste Episode in unserem Leben ist nicht ohne Bedeutung.“
Wie Faustyna wollte sie ursprünglich im Kloster Erdäpfel ernten, in Küche und Garten arbeiten. Doch es kam anders. Heute gehört die Sprecherin des Heiligtums der Ordensleitung an, leitet die „Gesellschaft der Apostel der göttlichen Barmherzigkeit“, ist Autorin einer Buchreihe und wirkte beratend am Film über die Heilige mit. „Meine Berufung ist für mich ein Geschenk. Ich versuche, mit meinem ganzen Leben meine Dankbarkeit dafür zu erweisen“, erklärt Sr. Elisabeth.