In Oberösterreich sind 66 Kirchen und Kapellen der „Aufnahme Mariens in den Himmel“ geweiht. Dazu gehören nahezu alle Stiftskirchen, die am 15. August ihr Patrozinium feiern. Entsprechend festlich werden dort auch die Gottesdienste begangen. Das Fest Mariä Himmelfahrt ist das am häufigsten vorkommende Patrozinium in der Diözese, insgesamt haben 228 Kirchen und Kapellen an einem Marienfeiertag ihr Kirchweihfest.
Der Pastoraltheologe Erich Garhammer stellt einen interessanten Bezug zu der Zeit her, als die Aufnahme Mariens in den Himmel zum Dogma erklärt wurde. Papst Pius XII. verkündete das Dogma am 1. 11. 1950 – in Europa und besonders in Deutschland und Österreich die Zeit des Wiederaufbaus. Die Schrecken der Massenvernichtung von Millionen von Menschen waren noch allgegenwärtig, ebenso wie die Trauer über den Tod von nahen Angehörigen – vor allem von Söhnen, Vätern, Brüdern, Ehemännern.
Wenn auch viele damals diese Glaubenswahrheit als nicht zeitgemäß empfunden haben, so Garhammer, hat die Kirche damit doch eine sehr zeitgemäße Antwort gegeben. In dem Glaubensgeheimnis der Aufnahme Mariens in den Himmel steckt eine unzerstörbare Hoffnung: Nicht der Abgrund steht am Ende des Lebens, sondern die „Himmelfahrt“ ist jedem Menschen verheißen. An Maria, dem Urbild des Glaubens, wird sichtbar, was Gott mit jedem Menschen vorhat. Und die großartigen Gemälde in unseren Kirchen möchten schon ein wenig die Vorfreude darauf wecken.