Linzer „Surf Rock´n Roll“-Band will den Hochwasser-Geschädigten helfen
Ausgabe: 2002/35, Surfen, Surfbrett, Hochwasser, Band, costa
27.08.2002
- Elisabeth Leitner
Wenn jetzt manche Helfer/innen die Hand aufhalten oder politisches Kleingeld aus der Hochwasserkatastrophe gemacht wird, wird „St. Ananas“ recht ungehalten. Helfen ist angesagt. Und das mit Musik.
„Ungewöhnliches Unheil erfordert ungewöhnliche Hilfsmaßnahmen“ ist „St. Ananas“ alias Fritz Weismann überzeugt. St. Ananas ist Sänger und Gitarrist von „Costa de la Muerte“. „Costa“, eine Linzer „Surfrock“ - Band hat überlegt, wie sie den Opfern des Hochwassers helfen könnte. „Wenn jede/r nur ein paar Euro spendet, ist das am Ende nicht viel. Wenn wir dagegen eine CD machen und den Reinerlös spenden, kommt da schon einiges zusammen“, hofft „St. Ananas“. Als PR-Gag will er seine Idee nicht verstanden wissen. Denn: bei verkauften 500 CDs wären das immerhin 5000 Euro.
Jüngere Semester tun sich vielleicht schwer, große Summen zu spenden, eine CD um 10 Euro kann sich aber jede/r leisten, war eine weitere Überlegung von „Costa“. Drei Tage hat die Band gebraucht, um das Lied „flüchtig 2002“ zu komponieren und im Studio aufzunehmen. Diese Woche werden die frisch gespressten CDs ausgeliefert. Die schräge Surf Rock´n Roll - Band hat erst kürzlich den dritten Preis beim Krone-Hitradio-Popcontest gewonnen. „Heute würden die Beach Boys so spielen“, erklärt St. Ananas den Groove seiner Band, die sich seit 1999 dem Surfrock hingibt. „Im Leben surft man immer. Wenn´s dich vom Brettel haut, schau, dass du wieder raufkommst“, so die Surf-Ideologie. Surfen mit Surfbrett und allem Drum und Dran? Nicht bei „Costa“.
Normalerweise singt „Costa“ auf Englisch, die neue Single ist auf Deutsch. „Auf Englisch kann man irgendwas singen. Aber auf Deutsch versteht man jedes Wort. Hier hat man eine gewisse Verantwortung“, erklärt St. Ananas.
Sommerregen macht Träumen schwer
„Costa“ ist sonst eher humororientiert. Sänger Fritz Weismann hält das zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unpassend. Das Lied „flüchtig 2002“ nimmt ein wenig die Stimmung auf, die mancherorts im Lande herrscht: „Sommerregen macht Träumen schwer.“ Eine einfache, solide Rocknummer, wehmütig, sehnsuchtsvoll.
„flüchtig 2002“. Diese Single CD von „Costa de la Muerte“ kostet e 10 und kann in den Raika-Filialen des Landes OÖ erstanden werden. Die CD kann auch bei Fritz Weismann per Mail fritz.weismann@liwest.at bzw. im Internet unter www.costadelamuerte.at.tf bestellt werden. Der Erlös aus dem Verkauf kommt zur Gänze den Opfern des Hochwassers zugute.
text von:„flüchtig 2002“
ich will dich gar nicht erst richtig kennen lernen, es ist gut so, wie es ist. vielleicht zeigt sich bei tageslicht betrachtet, dass du ganz anders bist. der sommerregen fällt warm und schwer, und der zufall brachte uns absichtlich hierher. einfach gar nichts sagen und sich doch verstehen kann umheimlich schnelle vorübergehen. und weil das mit den augenblicken nun mal so ist, werden die, die man festhalten will, später am meisten vermisst. lieber richtig leben als zu langweilen, auf und davon und weg und für immer flüchtig bleiben.