Das Datum hat sich eingebrannt in die Erinnerung von Milliarden Menschen. Nicht nur, weil so viele auf einmal ums Leben gekommen sind bei jenem Terroranschlag vom Dienstag, dem 11. September 2001, auf das World Trade Center in New York, sondern weil das Gefüge der westlichen Welt in seiner Verletzbarkeit deutlich geworden ist. Es war ein 11. September. Nicht jener aus dem Jahr 2002, sondern schon im Jahr 1973. Damals stürzte kein Hochhaus ein – aber für viele Menschen in Chile eine Welt. Es ist das Datum des Militärputsches in Chile durch die Militärs und General Pinochet. Der damalige Präsident Allende wurde ermordet. Für viele Oppositionelle, die sich den neuen Machtverhältnissen nicht einfach beugen wollten, begann eine Zeit der Verfolgung. In Fußball-Stadien waren jene, die man für regimekritisch hielt, zusammengepfercht worden. Vielen gelang die Flucht ins Exil. Österreich hat damals 1500 Chile-Flüchtlinge aufgenommen. Bei vielen jedoch – und nie wird man wissen, wie viele es wirklich sind – verlor sich die Spur im Ungewissen. Sie wurden ermordet. Pinochet wurde zum Diktator. Die Mächtigen der Welt haben über seinen Terror lange hinweg gesehen. Er stand schließlich ja auf der „rechten“ Seite. Auch an die Opfer des 11. September 1973 sollte man denken. Zum Großteil waren es arme Leute, weit weg von den Zentren der Aufmerksamkeit. Und der Tag, an dem dies alles begann – wer weiß ihn noch? Am Mittwoch, 11. Sept., 19 Uhr, gibt es im Haus der Frau, Linz, einen chilenischen Abend. Anm. 07 32/66 70 26-64 12.