Du Höchster, Allmächtiger, guter Herr, dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und die Ehre und alle Benedeiungen. Dir allein, Höchster, kommen sie zu, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.
Gelobet seist du, mein Herr, durch Bruder Monde und die Sterne, am Himmel hast du sie gemacht: Klar und kostbar und schön.
Gelobet seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch die Luft und die Wolken und jegliches Wetter, durch die du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.
Gelobet seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, die sehr nützlich und demütig ist und kostbar und keusch.
Gelobet seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer, durch den du erleuchtest die Nacht, und er ist schön und fröhlich und kraftvoll und stark.
Gelobet seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, die Mutter Erde, die uns ernährt und versorgt und vielfartige Früchte hervorbringt, mit bunten Blumen und Kräutern.
Gelobet seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen durch deine Liebe und ertragen Krankheit und Trübsal. Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.
Gelobet seist du, mein Herr, durch unseren Bruder, den leiblichen Tod, welchem kein lebender Mensch entrinnen kann. Wehe denen, die sterben in tödlicher Sünde. Selig jene, die sich finden in deinem heiligsten Willen, denn der zweite Tod wird ihnen kein Böses tun.
Gebet des heiligen Franziskus von Assisi (1182–1226).