In Johannesburg ist am 5. September der „Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung“ zu Ende gegangen. Worum es dort gegangen ist, haben bei uns nicht viele mitbekommen.
„Was Nachhaltigkeit ist? – Weiß ich nicht“, gibt Christoph zu. Der 17-Jährige hat nicht gewusst, dass Vertreter/innen von beinahe allen Staaten der Welt in Südafrika getagt, und mit „NGOs“ verhandelt haben. NGOs (Non Governmental Organizations) sind Organisationen, die nicht in Regierungen vertreten sind. In Johannesburg verhandelten Gruppen, die sich mit Umweltschutz oder der Entwicklungspolitik beschäftigen, zum Beispiel Greenpeace oder Missio.
Umwelt für 37 Prozent wichtig
Eines der Hauptthemen in Johannesburg war Klimaschutz. „Umwelt“ ist vielen Jugendlichen wichtig. Bei der Oö. Jugendstudie 2000 haben zum Beispiel 37 Prozent der 1.014 Befragten gesagt, dass ihnen Umwelt besonders wichtig ist. Sie haben auch entsprechende Änderungswünsche an die Gesellschaft: 61 Prozent würden Atomkraftwerke auch in anderen Ländern verbieten und 55 Prozent meinen, die Gesellschaft sollte mehr Rücksicht auf die Umwelt nehmen. Über die Umwelt macht sich auch Christoph Gedanken. „Viel kann man als Einzelperson aber nicht tun“, meint er. „Nachhaltige Entwicklung“ bedeutet aber viel mehr als Umweltschutz. Dazu gehört unter anderem, dass Menschen sich der Eigenheit in ihrer Region bewusst sind. Wer die eigene Kultur kennt, ist auch offener dafür, wie die Dinge woanders laufen. Ein weiterer Anspruch der Nachhaltigkeit ist „ Natürlichkeit“. Das beinhaltet etwa die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen – ein Holzofen ist bestimmt nachhaltiger als eine Ölheizung. Wichtig ist es dabei auch, langfristig zu denken. Nachhaltige Maßnahmen wirken nicht nur im Moment, in dem sie gesetzt werden.
Das soll aber nicht heißen, dass man auf vieles verzichten muss – das Motto lautet: „Gut leben statt viel haben“. Wer mit weniger zufrieden ist, ist eher bereit, auf Dinge zu verzichten, die auf Kosten anderer hergestellt wurden.
Dem kann auch Christoph etwas abgewinnen, gleichzeitig hat er aber Bedenken: „Es ist halt so, dass solche Sachen ein bissl teurer sind. Das wird auch der Grund sein, warum die meisten Leute eher beim Diskont-Supermarkt einkaufen als im Geschäft mit fair gehandelten Produkten.“ Für ihn selbst kommt es darauf an „was es ist“. Bei Kleidung zum Beispiel wird das schon schwierig. Er ist sich sicher, dass eine große Billig-Kette in Kinderarbeit herstellen lässt, aber Alternativen zu finden, ist sehr schwierig.