Wieder einmal hat Johannesburg gezeigt, wie wichtig die Rolle regierungsunabhän-giger Organisationen (NGOs) ist. Unermüdlich versuchten sie, die hinter verschlossenen Türen geführten Diskussionen öffentlich zu machen. Und die Experten machten Stimmung für ihre oft speziellen Themen. Dieses Vorgehen hat beim UN-Gipfel Schlimmstes verhindert. Da stellt sich die Frage, ob und wie sich kirchliche NGOs an dem Prozess beteiligen? Oder ist es der katholischen Kirche schon genug, dass sie unter den 191 Staaten mit dem „Heiligen Stuhl“ offiziell vertreten ist? Dass kirchliche Netzwerke für die Lobbyarbeit bei derartigen Konferenzen kaum existieren, ist beschämend. Schließlich ist dieses „Katz-und-Maus-Spiel“ mit den Mächtigen heute fixer Teil jeder Konferenzkultur. Ihr kann sich die Kirche nicht entziehen, wenn sie glaubwürdig für ihre Ziele eintreten will.