Große Ziele verbindetHermann Knoflacher mit demautofreien 22. September. Der „Verkehrspapst“ bedauert, dass es nicht schon längst eine autofreie Woche gibt.
Seine Haltung zum autofreien Tag, der am 22. September europaweit angesagt ist, ist klar: „Es wäre die selbstverständliche Pflicht jedes Christen und der Kirche, an dieser Aktion aktiv teilzunehmen, weil sie nicht nur der Schöpfung dient, sondern auch Menschenleben rettet“, meint Hermann Knoflacher. Ebenso selbstverständlich ist es für den Vorstand des Institutes für Verkehrsplanung und -technik an der Technischen Universität Wien, dass er seit 1992 in der Arge Schöpfungsverantwortung mitarbeitet. „Denn ich bin in einem Fach tätig, das derzeit die größte Schöpfungszerstörung weltweit betreibt.“ Den autofreien Tag sieht er darum auch als einen „Tag der Schöpfungsverantwortung“. Sein Motto, „sanfte Mobilität – die Freizeit genießen“, versteht der „Verkehrspapst“, wie Knoflacher seit den 70er Jahren apostrophiert wird, ganz schlicht: „Wieder einmal vernünftig über die Erde zu schreiten, so wie es in der Schöpfung vorgesehen war.“
Für Hermann Knoflacher ist es auch ein Tag der Befreiung. Denn viele leben in einer Gefangenschaft ihres eigenen Automobils. Aus dieser in eine lebenswerte und sichere Zukunft auszubrechen, dazu könnte der 22. September Anstoß geben. Zwar verfügt auch die vierköpfige Familie in Klosterneuburg über ein Auto, persönlich lebt Knoflacher jedoch oft monatelang autofrei. Deshalb fällt dem am 21. September 1940 in Villach geborenen Eisenbahnersohn die Verpflichtung nicht schwer, die eine Vereinigung von Universitätsprofessoren eingegangen ist: einen autofreien Monat im Jahr einzulegen.
„Hätte Gott die Autofahrer gewollt, wären den Menschen Räder und nicht Beine gewachsen.“