In Deutschland soll das Elbehochwasser vom August entscheidenden Einfluss auf die Stimmung vor der Bundestags-Wahl genommen haben. In Österreich war das Hochwasser mit ein Auslöser dafür, dass noch heuer gewählt wird. Am Streit Steuerreform jetzt oder Hochwasserhilfe, ist schließlich nicht nur die FPÖ, sondern auch die Regierungskoalition zerbrochen.
Während für viele Menschen die Hochwasserkatastrophe aus dem Bewusstsein geschwunden ist, ist sie für andere nach wie vor bittere Wirklichkeit. Während die erste Phase der Hilfe spektakulär über die Bildschirme und in Zeitungsreportagen vermittelt wurde, beginnt jetzt der unspektakuläre Teil. Es ist der langsame und mühsame Wiederaufbau. Vieles ist ohnehin unwiderbringlich zerstört. Oberösterreichs Dechanten setzen dabei – zusammen mit der Caritas – auf die Hilfsbereitschaft derer, die beim Hochwasser ohne Schaden geblieben sind.
Katastrophenschutz ist nicht nur eine Frage der Technik – wie hoch die Dämme sind oder ob die Verbauungspläne stimmen. Es ist vor allem die Frage nach der Hilfsbereitschaft. Wie viel die Leute zu geben bereit waren – ob bei Licht ins Dunkel oder bei einer Kirchensammlung –, hat überrascht. Aus Respekt davor sollte sich die Poltik hüten, die Hochwasserhilfe zu einem Wahlkampfthema zu machen. Beim Helfen sollte die Linke nicht wissen, was die Rechte tut. Das kann man im bilbischen wie im politischen Sinn verstehen.
Beim Helfen sollte die Linke nicht wissen, was die Rechte tut.