Er kommt aus St. Agatha, war zuletzt als Kaplan in Freistadt tätig und ist seit Anfang September neuer Jugendseelsorger der Diözese Linz: Erwin Kalteis stand for you Rede und Antwort.
Wie beschreibst du den Aufgabenbereich des Jugendseelsorgers?
Der ist eigentlich sehr weit: Mitarbeit in der Leitungsstelle der Jugendarbeit, in KJ-Gremien, und Verstaltungen auf der Burg Altpernstein begleiten. Besonders wichtig sind mir der Kontakt zu Jugendgruppen und -veranstaltungen in den Pfarren und Dekanaten sowie die Begleitung von Orientierungs- und Einkehrtagen. Ein letzter Punkt meiner Arbeit ist die Vertretung der Jugendarbeit in diözesanen Gremien.
Was ist dein Schwerpunkt bei der Arbeit mit Jugendlichen?
Jugendliche haben oft Schwierigkeiten damit, wie sich die Kirche in der Öffentlichkeit darstellt. Ich möchte da ein sehr persönliches Bild von Kirche anbieten und vermitteln, dass eine christliche Gemeinschaft etwas Lebensfreundliches und Lebensbejahendes ist, wo ein frohes Leben das Ziel ist. Was an Problemen an mich herangetragen wird, möchte ich ernst nehmen und die Jugendlichen dabei ein Stück des Lebens begleiten.
Welche Möglichkeiten siehst du, in unserer pluralistischen Welt Kirche als Orientierung anzubieten?
Wichtig ist, dass Jugendliche eine Gemeinschaft finden. Ich glaube auch, dass der spirituelle Bereich, der Bezug auf Gott hin, in den Blick genommen werden muss. Gebet und Besinnung stellen eine Kraftquelle dar und bieten Orientierung, wo man Ziele findet und zur Ruhe kommt, um sein Leben zu überdenken und mit Gott ins Gespräch zu kommen.
Könnte es sein, dass der Jugendseelsorgsbereich potenziell konfliktbeladener ist als andere Bereiche, weil Jugendliche direktere Fragen stellen?
Ich glaube, dass gerade auch die Jugend eine radikalere und direktere Art hat, Kirche in Frage zu stellen. Daher können also durchaus Konflikte entstehen. Man sieht dies beispielsweise in Pfarren, wenn Jugendliche Probelme mit dem Pfarrer haben und dies sehr pointiert zum Ausdruck bringen. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass die Jugend Probleme, die in der „erwachsenen“ Gesellschaft auch da sind, nur etwas schärfer zum Ausdruck bringt.
Welche Erfahrung hast du im Jugendseelsorgsbereich?
Ich war Dekanats- und Regionsjugendseelsorger und war vor meiner Zeit in Freistadt als Kaplan in Gallneukirchen für die Jugendarbeit zuständig. In Freistadt habe ich die Arbeit der zuständigen Pastoralassistentin unterstützt.
Worauf freust dich an deiner neuen Tätigkeit besonders?
Auf das Erfrischende der Jugend, auf so manche Herausforderung und dass man mit Jugendlichen auch immer neue Wege gehen kann.