In den letzten Wochen hat Innenminister Ernst Strasser massiv darauf gedrängt, möglichst viele Flüchtlinge, die vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen nach Österreich gekommen sind, wieder möglichst rasch in ihre Heimatländer zurückzuführen. Während seine Beamten mit den Hilfsorganisationen darüber verhandelten, wie das am besten zu machen ist, hat das Ministerium begonnen, Hunderte Flüchtlinge auf die Straße zu stellen. Der Innenminister tat das auch mit dem Hinweis, dass die Hilfsorganisationen bei der Rückkehrberatung bisher zu säumig waren. Er verlangte von ihnen, Flüchtlinge innerhalb einer Woche zur Rückkehr zu bewegen.
Auch Caritas, Diakonie oder Rotes Kreuz wollen keine Dauernotquartiere für Flüchtlinge, die keine Chance auf Asyl und Arbeit in Österreich haben. Sie sind aber dagegen, dass man die Menschen einfach auf die Straße stellt, bevor die Asylgründe geprüft und Rückkehrperspektiven abgeklärt sind. Und die Hilfsorganisationen haben ‚in den letzten Jahren gezeigt, dass sie auch unter menschlichen Bedingungen erfolgreiche Arbeit leisten. Allein die Caritas hat letztes Jahr 429 Flüchtlinge zur Rückkehr bewogen. Auch bei den unlängst heimgeflogenen Kosovaren waren viele Caritas-Schützlinge.
Weil ihm der menschliche Weg aber offenbar zu lange ist, heuerte Minister Strasser um 100.000 Euro pro Monat ein kommerzielles deutsches Unternehmen an. Es soll pro Woche 110 Flüchtlinge rückkehrreif machen. Das Geld, das die Caritas heuer bereits für Rückkehrberatung ausgegeben hat, schuldet der Innenminister noch immer. Wer wofür zahlt, zeigt, was ihm was wert ist.