Vor zwei Wochen: Geiselnahme in Moskau. Das langsame Sterben am Gift von weit über hundert Menschen. Zu Allerheiligen: Im süditalienischen San Giuliano di Puglia sterben 29 Menschen bei einem Erdbeben. Gewalt im einen Fall, eine Naturkatastrophe im anderen. Die Frage nach politischer Verantwortung wird gestellt. War Fahrlässigkeit im Spiel? Zwei Jahre nach dem Unglück läuft in Österreich der Prozess um die Seilbahnkatastrophe von Kaprun. Auch das ist Realität: Boote von Flüchtlingen sind irgendwann abgefahren, aber nirgendwo angekommen. Vor der italienischen Küste, oder – immer wieder – vor Gibraltar. Dann und wann wird berichtet, in der Thaya – dem österreichischen Grenzfluss nach Osten – seien Ertrunkene gefunden worden. Das sind nicht Attentate. Auch keine Naturkatastrophen. Es ist Politik.