Die österreichischen Bischöfe bekannten sich bei ihrer Herbstkonferenz deutlich zum gesellschaftlichen Engagement der Kirche. Sie betreibe dabei keine Partei-, sondern eine Wertepolitik, wird betont. Besonders gehe es dabei um den Wert des menschlichen Lebens und seiner Würde von der Empfängnis bis zum Tod, um das Prinzip Familie sowie um Solidarität mit Menschen in Not in Österreich und anderen Ländern. Ausdrücklich bedanken sich die Bischöfe in ihrer Erklärung, dass hinsichtlich der Wertepolitik in den letzten Jahren viel Gutes geschehen ist. Sie nennen die Familienförderung, den Widerstand gegen Embryonenforschung und Euthanasie und die Sterbekarenz. Ohne Zweifel nennen die Bischöfe hier wichtige wertorientierte politische Entscheidungen. Es fällt allerdings auf, dass in der Erklärung jedes kritische Wort über Defizite in der Armuts-, Asyl-, Sozial- und Entwicklungspolitik fehlt. Gilt die Soziallehre der Kirche im Wertekatalog nicht mehr?