Kaum hat der Vatikan die Heilig-Land-Reise von Papst Benedikt bestätigt, schlug die Stunde der Touristiker. Jordanien und Israel haben jeweils eine eigene Website zum Papstbesuch eingerichtet – natürlich nur, um die Menschen vor allem in Europa über die einzelnen Stationen des Papstbesuches zu informieren. Sonderbarerweise ist das Programm der Papstvisite – auf beiden Websites – bis heute nicht aktualisiert, geschweige denn mit Zeitangaben versehen. Von Inhalten der Begegnungen gar nicht zu reden. Aber darum geht es auch gar nicht. Auf der Website des Fremdenverkehrsamts Jordanien springt einem als erstes in großen Lettern die Einladung entgegen: „Erkunden Sie Jordanien“. Die Seite des israelischen Tourismusministeriums ist ähnlich aufgebaut. Die deutsche Übersetzung titelt „Heiliges Land Pilgerfahrt – Brücke zum Fried (!)“. Deutlich größer als das Bild des Papstes ist auf der Startseite das Feld „Kontaktieren Sie Ihren Vertreter vor Ort“ ausgefallen. Man kann’s verstehen: In den Katholiken sieht der israelische Tourismusminister noch Potential. Denn von den 1,8 Millionen christlichen Pilgern des Jahres 2008 waren rund 1,3 Millionen evangelikale Christen. Da haben die Katholiken als die weltweit größte Kirche noch Aufholbedarf. Und der Papst soll sie anfeuern?