Franz Jägerstätter – wie religiöse Broschüren sein Denken beeinflusst haben
Ausgabe: 2009/32, Franz Jägerstetter, Kleinschriften, Thomas Schlager Weidinger, Christus der Held, Sprachrohr Gottes, Broschüren, Jägerstetter Gedenken, Fußwallfahrt, St. Radegund, Bischof Manfred Scheuer
05.08.2009 - Josef Wallner
Bisher blieben sie weithin unbeachtet: jene 37 Kleinschriften mit religiösem Inhalt, die sich in der persönlichen „Bibliothek“ von Franz Jägerstätter befanden.
Thomas Schlager-Weidinger, Bereichsleiter an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, hat nun in seiner Dissertation erstmals den Einfluss dieser Broschüren auf Jägerstätter analysiert. Die interessante Arbeit mit dem Titel „Franz Jägerstätter und sein Gewissen: Begriff, Bildung und Bewährung“ zeigt, wie sehr die Schriften in den Aufzeichnungen Jägerstätters ihren Niederschlag fanden und ihn inspirierten. Ein Beipiel: Die Kleinschrift „Christus der Held“ mündet in dem Aufruf zur Entscheidung für Christus und das Christentum; beides – Katholik und Nationalsozialist – ist nicht möglich. Auch die Bewertung von Träumen als „Sprachrohr Gottes“ kommt in mehreren Broschüren vor.
Jägerstätter-Gedenken am 9. August 2009
Unter dem Titel „Streitfigur und Leitgestalt: Franz Jägerstätter und die KirchenZeitung“ referiert KIZ-Chefredakteur Matthäus Fellinger am Sonntag, 9. August 2009 um 10 Uhr im Pfarrheim Tarsdorf bei Ostermiething. Wie kein anderes Medium bildet die KIZ die Wirkungsgeschichte von Jägerstätter ab: vom Verschweigen, bis zu heftigen Auseinandersetzungen, bis zur Seligsprechung. Werner Rohrhofer, Chefredakteur des Neuen Volksblattes, ergänzt die Ausführungen. Nachmittags führt eine Fußwallfahrt von Tarsdorf (Abmarsch 13.30 Uhr) nach St. Radegund, wo um 16 Uhr in der Pfarrkirche ein Gedenken zur Todesstunde von Franz Jägerstätter gehalten wird. Um 19.30 Uhr ist Eucharistiefeier mit Bischof Manfred Scheuer.