Eine Zusammenkunft wie viele andere auch. Man plaudert. Die Heimgekommenen erzählen vom Urlaub. Von Abenteuern und Erholung. Die Daheimgebliebenen vom Wetter und vom Unwetter. Und irgendwie landen sie bald bei einem gemeinsamen Thema: Sie schimpfen über „unsere“ Politiker. Im Miesmachen „unserer“ Politiker sind sie nicht zimperlich. Ich erspare mir und Ihnen, die verwendeten Ausdrücke zu wiederholen.
Natürlich, Politiker sind ausgesetzte Menschen. Sie müssen sich gefallen lassen, etwas härter angefasst zu werden. Doch das gnaden- und gedankenlose Heruntermachen der Politiker generell ist nicht nur höchst ungerecht. Es ist auch höchst gefährlich für die Demokratie.Das Miesmachen der gewählten Politiker an sich verdirbt das Gefühl für Demokratie. So verkommt sie zu einer Veranstaltung von denen da oben, die sich’s richten, wie es ihnen passt. Wer so denkt, trägt dazu bei, dass die Demokratie in dieser Richtung lahmt. Wer mit gewaltigen Sprüchen Demokratie und politischen Einsatz verletzt, hilft mit, dass das politische Engagement für ehrbare Menschen uninteressant wird. Demokratie braucht überlegtes Urteilen, kein Vor- und kein Verurteilen.