Sonntag, wunderwarmer Sonntag. Das Mittagessen ist weggeräumt. Ruhe kehrt ein, unterstützt von einer Tasse Kaffee auf der Terrasse. Der Verkehr in der Ferne stört nicht. In der Nähe singen Vögel, ein Hund bellt kurz, sonst nichts.
Da zerreißt an- und abschwellender Lärm die Idylle: Ein Rasenmäher? Ein Trimmer? Gar eine Kreissäge? Jedenfalls ist die Quelle des Lärms in einem Garten der Nachbarschaft. Ein Lärm, der zunächst sesshaft ist, doch dann fährt er vom Garten heraus: ein Moped. Es heult die Straße hinauf, kehrt um, fährt zurück, wechselt den Lenker, heult hinauf, kehrt um, fährt zurück, wechselt den Lenker ... Der Lärm wird dauern, ist nichts Vorübergehendes, nichts Vorüberfahrendes. Sauer gehe ich zum Terrassengeländer. Entschlossen zu granteln, interessiert mich, wer die Übeltäter sind. Kaum werde ich von der Straße aus sichtbar, nimmt mich der junge Bursch wahr, der gerade das Moped lenkt. Er stellt den Motor ab und ruft, bevor ich etwas sagen kann: „Tschuldigung!“ Von da an ist der Sommertag wieder ein wunderwarmer Tag. Den Burschen, überrascht, dass da noch jemand ist, ist die Ruhestörung zuwider. –Tschuldigung, dass ich granteln wollte!