Jetzt ist es also vorbei, dieses Wochenende aller Wochenenden, auf das uns Plakate, persönlich adressierte Zusendungen oder solche an einen Haushalt, Kugelschreiber, Feuerzeuge, Schlüsselanhänger und Kräutersackerl vorbereitet haben: Die Wahl ist geschlagen, Sieger und Verlierer stehen fest. Die Wahl war auch für meinen Sohn ein Thema. Er darf zwar erst in zehn Jahren selbst wählen (wenn sich bis dahin nichts ändert), dass da verschieden gefärbte Geschenke ins Haus kommen, ist aber natürlich nicht an ihm vorbeigegangen, und er wollte wissen, warum das so ist. Ich habe ihm erzählt, dass der Bürgermeister gerne Bürgermeister bleiben möchte, und dass andere aber auch gerne Chefs in der Gemeinde sein wollen – und dass das beim Landeshauptmann genauso ist. Beim Bürgermeister war er sofort sicher, dass der seine Sache bis jetzt ganz gut gemacht hat und weitermachen soll. Das ist in unserem Fall nicht weiter verwunderlich, weil dieses Amt in unserer Gemeinde derzeit sein Opa bekleidet. Mein Sohn hat sich später als vehementer Wahlhelfer entpuppt. Er hat mich in die Wahlkabine begleitet und mich nach meinem Wahlakt streng gefragt: „Hast eh den Opa gewählt? Und den da am Foto – den hast eh auch gewählt?“