Mit meinem Namenspatron habe ich einen vorbildhaften Begleiter an meiner Seite. Vor 1250 Jahren starb der heilige Othmar. Er wurde um 689 geboren und erfuhr seine Ausbildung und Erziehung in der Domschule in Chur. Mit einer Gruppe rätischer Mönche gründete Othmar im Jahre 719 das Kloster St. Gallen und wurde dessen erster Abt. Seine besondere Sorge galt den Armen und Kranken. Aufgrund eines Konfliktes mit den fränkischen Grafen und böser Verleumdungen wurde er zum Hungertod verurteilt, dann zu lebenslanger Haft auf der Insel Werd begnadigt. Hier starb er gebrochen und einsam am 16. November 759. Nach seinem Tode wurde Othmar rehabilitiert und 864 heiliggesprochen. Seit meinen Besuchen im Kloster St. Gallen, wo die Gebeine des Heiligen in der Krypta der Stiftskirche ruhen, ist mir mein Namenspatron besonders ans Herz gewachsen. Dargestellt wird er als Abt, ein Weinfässchen neben sich, welches – wie die Legende erzählt – niemals leer wurde, obwohl er daraus viele Pilger und Arme labte.
Othmar Haider ist Architekt und war 20 Jahre im Bauausschuss der Diözese Linz tätig.