„Unvermutet und von einer Minute zur anderen kann ein Lebenslauf sich wenden“, schreiben Christine Haiden und Petra Rainer im Vorwort zu ihrem Buch „Trotzdem“. Darin porträtieren sie in Text und Bild 20 Menschen, „die nach einem Schicksalsschlag neue Wege durchs Leben gefunden haben“. Sie werden von Christine Haiden durch Interviews vorgestellt, die sie trotz oft sehr persönlicher Fragen einfühlsam geführt hat: „Wie fühlt man sich?“, wird Silvia Bernacki von der Autorin gefragt, wie fühlt man sich, wenn man als Dreizehnjährige vom Arzt erfährt, man werde im nächsten Jahr an der schweren Erkrankung sterben. Erika Pluhars Lebensphilosophie nach dem Tod ihrer Tochter berührt: „Ich musste überleben, ich musste weiterleben.“ Der Priester und Psychotherapeut Alois Saurugg machte sich auf die Suche, was seine Krankheit mit seinem Leben zu tun hat. Und er fand Entscheidungen, die er gegen sich getroffen hat. Weitere Porträts zeichnen z.B. die Lebensgeschichte des querschnittgelähmten Rennrollstuhlfahrers Thomas Geierspichler auf (Bild) oder der gehörlosen Parlamentarierin Helene Jarmer, des kriegsblinden Josef Ruprechtsberger und der Schriftstellerin Kathrin Schmidt, die ihre Sprache verloren hatte.
Trotzdem. Menschen mit besonderem Lebensmut, Christine Haiden und Petra Rainer (Fotos), ResidenzVerlag, ca. 160 Seiten, Preis: Euro 27,90, ISBN 9783701731497.