Nicht oft gratuliert mir jemand zum Namenstag – eigentlich nur meine Familienangehörigen. Da steht Eva doch zu sehr in der Konkurrenz zum Heiligen Abend und zum Weihnachtsfest.Trotzdem: Ich habe meinen Namen gern. Es steckt etwas Widersprüchliches darinnen. Einerseits ist Eva die Frau, die das Leben weitergibt. Andererseits ist da die Geschichte mit dem Apfel, mit der Sünde. Sie verspielt auch das Leben mit seinen Möglichkeiten.In dieser Zwiespältigkeit kann ich auch mein Leben bedenken. Wir stehen ja alle in diesem Zwiespalt drinnen. Eva ist mir einerseits Vorbild: Dass man Neues beginnen und schaffen kann. Das müssen nicht unbedingt Kinder, es können auch neue Ideen sein, die man verwirklicht. Anderseits steht auch die Mahnung da: Sieh zu, wem du vertraust. Höre auf deine innere Stimme. Falle nicht auf die Versuchung herein. Trau nicht der Schlange. Grade zu Weihnachten stimmt das nachdenklich. Behutsam müssen wir mit dem Leben umgehen.
Eva Roth ist Heilpädagogin im Kindergarten von Wels-St. Stephan.