Aus Oberösterreich sind 96 Priester, Brüder und Ordensfrauen als Missionare in aller Welt im Einsatz
Ausgabe: 2010/02, Missionare, Hehenberger, Simbabwe, Uganda, Brasilien, Peru, Ecklbauer
13.01.2010
- Josef Wallner
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Zum Jahreswechsel hat eine Reihe von oberösterreichischen Missionaren und Ordensfrauen an die KirchenZeitung geschrieben. Die folgenden Notizen aus einigen ihrer Briefe wollen eine Brücke zu ihnen sein.
Kaum eine Woche vergeht, in der nicht in den Nachrichten von Anschlägen in Pakistan berichtet wird. Zumeist sind die aus Afghanistan verdrängten radikal-muslimischen Taliban dafür verantwortlich. P. Günther Ecklbauer OMI aus St. Marien bei Linz lebt seit 2006 in diesem Land. Er ist Pfarrer in der Provinz Punjab, die zwar zu den im Landesvergleich sicheren Gebieten gehört – die Kontrollen an Straßenkreuzungen durch das pakistanische Militär sind aber auch dort häufiger geworden. Ein Polizeischutz für ihn, wie er schon im Raum stand, ist mittlerweile kein Thema mehr, atmet P. Günther erleichtert auf. Die große Herausforderung für seine Pfarre ist die Landfrage. 1975 wurde christlichen Familien erlaubt, sich in einem kargen Gebiet anzusiedeln. Jetzt unterstützt P. Günther seine Pfarrbewohner, diese einst nur mündlich gegegebene Erlaubnis rechtlich abzusichern. Aber der Eintrag ins Grundbuch gestaltet sich schwierig, da die Christen die „Thalwüste” zum Blühen gebracht haben und der Neid groß ist. Darüber hinaus ist für viele Muslime der Gedanke, dass christliche Dörfer Besitzrechte erhalten, unerhört. Der Weg für die Christen von Derekabad wird noch lang und steinig.
Simbabwe und Uganda. An einem nicht weniger dramatischen, aber in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Brennpunkt der Weltgeschichte lebt Sr. Bertholde Polterauer – in Simbabwe (Afrika). Es ist ein Land, das Diktator Robert Mugabe von der Kornkammer Afrikas zu einem Land gemacht hat, in dem die blanke Not herrscht. Die 74-jährige Sr. Bertholde lebt seit ihrem 23. Lebensjahr in Simbabwe. Zurzeit baut sie in Marondera ein Haus für Aids-Waisenkinder auf. Wie lebendig die Missionsstation in Kyengeza, Uganda, ist, davon gibt der Rundbrief der Marienschwestern vom Karmel Zeugnis. Sr. Margit Zimmermann schreibt: „Heuer sind es 50 Jahre, dass ich ins Kloster gegangen bin. Verschiedene Aufgaben waren zu bewältigen: Unterricht, Leitungsaufgaben, Altenpflege. Doch am spannendsten ist es jetzt hier in Uganda, wo ich mit Hilfe lieber Menschen in der Heimat viel Gutes tun kann.“
Brasilien und Peru. Aus Brasilien hat sich P. José Hehenberger gemeldet. Er wurde am 21. Dezember 2009 für weitere fünf Jahre als Abt des Zisterzienserklosters Jequitiba bestätigt. Die Leitung der Pfarre Jacobina hat P. José abgegeben, er setzt aber weiterhin die geistliche und materielle Hilfe für die Werke, die er initiiert hat, und deren Betreuer/innen fort: das Kurhaus, das Straßenkinderprojekt und die Abendschule. Das heißt, dass er vier bis fünf Tage im Monat in Jacobina sein wird. Ebenfalls aus Brasilien grüßt Pfarrer Christian Mayr (Enns). Neben der pastoralen Arbeit versucht Pfarrer Mayr, sich noch Zeit für das Malen zu nehmen. Der ausgebildete Kunsterzieher hat schon in mehreren Kirchen der Stadt Fresken gestaltet, zurzeit arbeitet er an einer Darstellung des Christus Pantokrator.Pfarrer Franz Windischhofer berichtet von seiner Arbeit in den Anden Perus. Viel Einsatz verlangt die Unterstützung der alten Menschen und der Schulkinder seiner Pfarre. Er finanziert für sie einfache Mahlzeiten. Dank der Hilfe seiner Verwandten in Österreich konnte Pfarrer Windischhofer kürzlich ein weiteres Internat für 23 Volkschulkinder in Huaracopalca übernehmen. Der Ort liegt auf 4300 Meter Seehöhe.